far far away Tims Reiseblog

   Bangkok, 2. Tag

Nachtrag: Jetzt gibt es auch Fotos…

Wir sind am 2. Tag in Bangkok schon (verhältnismäßig) früh um 8 Uhr aufgestanden, gegen 9 Uhr waren wir dann auf der Straße in Richtung Skytrain um zur Anlegestelle Saphan Taksin zu fahren. Auf dem Weg zur Uferpromenade sah man leichte Überschwemmungen, die aber auch von einer längeren Regenschauer sein könnten. An der Promenade angekommen wurden wir schnell fündig was die Bootsfahrt angeht, ok wie so oft finden die Sachen und Angebote in Thailand eher den Besucher. Dummerweise haben wir das handeln vergessen und sind so eine 1,5 Stündige Bootsfahrt durch die Seitenkanäle Bangkoks für 1000 Baht angetreten. Vorbei an Pfahlhäusern, Schuppen, verfallenen Häusern, Tempeln und Anwesen; geteilt, umgeben und verwildert mit Palmen, Gräsern und Farnen, durch die engen Kanäle Bangkoks wird einem schnell der Kontrast zwischen Arm, Reich und Religion klar. Teils erschreckend und teils erstaunlich waren die Eindrücke dir innerhalb einer Stunden auf einen wirkten. Eine Erfahrung die jeder Tourist, der ein paar Tage in Bangkok bleibt, machen sollte.

Die Langbootfahrt endete am Wat Anun, dem Te

mpel der Morgenröte, eine der beeindruckendsten Tempelanlagen in Bangkok. Nicht zuletzt wegen dem zentralen mit Porzellan verzierten Prang von 74m, der bis auf eine Höhe von ca. 22m bestiegen werden kann. Allerdings sind die Stufen sehr hoch und schmal, der zweite Aufstiegsteil dazu auch noch recht steil. Belohnt aber mit einer fantastischen Aussicht über Bangkok und zum Königspalast. Von hier ging es für mit einer Fähre auf die andere Uferseite, wo wir eigentlich zum liegenden Buddha wollte.
Da wir wohl während unserer Orientierung auf der anderen Uferseite etwas planlos aussahen, wurden wir von einem Mitarbeiter der Tourist-Police angesprochen. Der gute Mann hat uns ca. 10 Minuten lang beraten was es wo aktuell zu besichtigen gibt samt Öffnungszeiten, sowie eine Info was die einzelnen Fortbewegungsmittel Taxi, TukTuk und Bus dahin maximal kosten sollten. Nachdem wir uns für eine scheinbar gute Tour entschieden hatten, die aus Lucky Buddha, Export Center (wir wussten nicht genau was es ist), Benjamabophit und zurück bestand. Da eine Rundtour mit wartenden TukTuk Fahrer nur 40 Baht (1€!) kosten sollten habe wir uns dafür entschieden, wobei wir von einer Freundin gewarnt wurden, dass so eine Fahrt auch mal zufällig am Schwager der Frau des Fahrers vorbei kommen k

önnte um dort irgendwelche Schnäppchen zu kaufen. Danke Stephi du wirst die nächsten Zeilen genüsslich lesen. Der Tourist-Police hielt also ein vorbeifahrendes TukTuk an und es ging los.
Die erste Station war doch tatsächlich der Lucky Buddah, eine “Attraktion” der man ansah, dass sie nicht im Fokus der meisten Touristen liegt und entsprechende Spuren der Zeit gut zu sehen war. Daher auch weniger spektakulär. Während andere touristisch genutzte Buddah-Tempel und Anlagen gut gepflegt waren, schien es hier niemand mehr zu interessieren.
Von hier ging es dann durch irgendwelche kleinen Gassen und Hauptverkehrsstraßen in Richtung Export Center, es soll sich dabei um einen Schmuckhändler handeln der nur 5 Tage im Jahr begrenzt auf 3 Artikel an Privatleute verkauft, dies ohne die übliche Steuer von 195% und angeblich müsse man die Dinge auch beim Zoll nicht angeben. Als besonders attraktiv soll der Verkauf im Heimatland für das 2-3-fache des Kaufpreises sein. So die Verkäufer. Der Einstiegspreis für Ringe oder Ketten lag bei 800€. Nachdem wir dankend ablehnten versuchte man uns noch erfolglos Seife zu verkaufen.
Bevor die TukTuk-Fahrt weiter ging hielt uns der Fahrer einen Coupon unter die Nase und erklärte er müsse da vorbei wegen gratis tanken für TukTuk-Fahrer, wir willigten ein und dachten uns nichts weiter dabei. Am Ziel angekommen entpuppte sich das gratis tanken als eine größere Schmuckfabrik, in der wir den Fertigungsprozessen zugucken konnten und wer hätte was Anderes gedacht Schmuck mal wieder günstig .. bla bla .. kaufen konnten. Wieder erwiesen wir uns als kei

ne guten Touristen, kauften nichts und sind so schnell wie es ging raus zum TukTuk. In dem glauben es ginge nun zum Benjamabophit fuhren wir wieder los. Nach ca. der Hälfte der Strecke hielt der Fahrer in einer Seitengasse und erklärte uns dass man dort in einem Laden gute Anzüge schneidern lassen könnte und er dafür irgendeinen Stempel erhalten würde. Die Erklärung wir bräuchten keine Anzüge oder Abendkleider lies er nicht gelten “Just looki looki for my stamp, just looki looki”. Wir also rein in den Laden, 3 Minuten Kataloge gewälzt, erklärt dass wir Bangkok bereits in paar Tagen wieder verlassen und es daher nicht geht, lies der Verkäufer alles nicht gelten und wollte uns trotzdem einen Anzug für 175€ “fine handmade” inkl. shipping nach Deutschland verkaufen. Als wir im klar gemacht haben, dass wir wirklich nicht wollen und aufstanden um zu gehen, war es wohl auch mit der thailändischen Freundlichkeit hin und man sagte uns nicht mal Tschüss. Mal gucken ob ich heute Nacht gut schlafe. Wieder im TukTuk ging es dann doch tatsächlich zum Benjamaphobit. Einer kleineren Tempelanlage im Vergleich zum Wat Arun aber dafür nicht minder schön, jedoch in einem and

eren Stil gehalten. Der eigentliche Haupttempel mit seiner weißen Marmorverkleidung ist in der heutigen Form erst Anfang des 19. Jahrhundert errichtet worden. Im Inneren gibt es Buddhas in ca. 50 verschiedene Darstellungen samt Beschreibung was sie bedeuten.
Eigentlich sollte es nun auf direktem Weg zurück gehen. Eigentlich. Der Fahrer lies es sich nicht nehmen uns für einen weiteren Stempel in seinem “Touristen-Bonus-Heftchen” ein weiteres mal zu einem hervorragenden Schneider für Abendgarderobe zu fahren. Von der ersten Erfahrung gelernt sagten wir, dass wir leider bereits am nächsten Morgen um 8 Uhr zum Flughafen müssten und daher keine Sachen mehr kaufen können. Wie sollte es anders sein, der Verkäufer sah darin kein Problem und wollte Maß nehmen, den ersten Schnitt machen und dann noch am selben Abend ins Hotel kommen. Wieder erwiesen wir uns als schlechte Touristen und haben dem Verkäufer klar gemacht dass es nichts bringt und sind gegangen. Er hat uns aber immerhin noch Tschüss gesagt und eine Visitenkarte gegeben, fürs nächste mal. Klar dann gerne.
Ihr werdet es nicht glauben, wir haben es auch nicht, die Fahrt ging dann doch tatsächlich auf direktem Weg zurück zu Los. Die ungewünschten TukTuk Unterbrechungen haben uns in der Summe ca. 30 Minuten gekostet. Daran gemessen, dass wir insgesamt ca. 4 Stunden mit dem Fahrer unterwegs waren und er bei jeder Sehenswürdigkeit gewartet hat für 1€ (wir haben ihm später 1,5€ gegeben), empfanden wir es als ok. Werden beim nächsten mal aber wohl das Taxi wählen.
Da der Wat Phra Kaeo leider bereits um 15:30 Uhr seine Pforten für Touristen schließt entschlossen wir uns, unseren ursprünglichen Plan den liegenden Buddha zu besichtigen wieder aufzugreifen und machten uns zu Fuß auf den Weg dahin und waren keine 5 Minuten später da.
Mit seinen 45m Länge und 15m Höhe ist der liegende goldene Buddah der wohl größte Thailands und ein beeindruckender Anblick. Leider werden Teile des Bots und der gesamten Tempelanlage aktuell renoviert so dass nicht alles zugänglich ist und in seinem vollen Glanz erstrahlt, dennoch hat sich der Besuch gelohnt.
Wie vielleicht dem ein oder anderen aufgefallen ist habe ich noch nichts über thailändisches Essen am heutigen Tage geschrieben. Das liegt einfach daran, dass wir bis ca. 18 Uhr “vergessen” haben was zu essen bzw. keine gute Gelegenheit dazu hatten. Da wir eh nach Chinatown wollten hatten wir beschlossen dort auch was zu essen. Ein hilfsbereiter Passant erklärte uns den Weg (ca. 2km) und nannte uns eine Alternative mit gutem Seafood falls wir in Chinatown nicht fündig werden würden. In der Nähe stand ein TukTuk-Fahrer der seine Chance witterte und herbei eilte. Bei der Nennung des Fahrziels Chinatown erklärte er uns, dass es wohl aktuell ca. knietief geflutet ist und daher mit TukTuks nicht zu erreichen sei. Da uns die Bootsfahrt von heute morgen gereicht hat und wir keine Lust auf die im Wasser lebenden Tiere hatten, entschlossen wir uns zum empfohlenen Seafood Restaurant zu fahren.
Um es kurz zu fassen, das

Restaurant machte zwar im Vergleich zum Rest einen guten gehobenen Eindruck, entpuppte sich aber als eine “Touristenfalle” auf deutlich überteuertem Niveau. Gebratener Reis mit Hähnchen, Gebratener Reis mit ein paar Meerestieren sowie zwei Getränke hat geschmeidige 20€ gekostet. Vergleichbares in Deutschland beim Chinesen des Vertrauens dürfte in etwa das selbe kosten.
Zwar mit dem Gefühl verarscht worden zu sein, aber dafür mit vollem Magen ging es zurück zum Hotel und ein ereignisreicher Tag ging zu Ende.

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