Nach Thames wo ich den Pinnacle Track gewandert bin ging es unter anderem nach Coromandel Town. Eine Besonderheit in diesem Ort soll die Driving Creek Railway & Potteries sein. Vor über 35 Jahren hat ein Privatmann, von Beruf Töpfer / Künstler, ein relativ großes Stück Land, damals noch Grasland, gekaut. Das Grundstück lag jedoch nur zu 10% auf dem Flachen, der Rest erstreckte sich einen Berg hinauf. Da er diesen Teil aber auch gerne nutzen wollte, machte er das was vermutlich jeder von uns gemacht hätte, er beschloss eine kleine Eisenbahn zu bauen und Schienen den Berg hinauf zu legen und gleichzeitig noch das Grasland in Busch zu verwandeln, so wie es einst war. Nach ca. 20 Jahren hatte das vorhaben ein Ende gefunden und er hatte alleine 3,5 km Eisenbahntrasse den Berg 190m hoch gelegt in einem Zick-Zack-Kurs, samt Weichen. Leider kam er in finanzielle Bedrängnis und die Bank fing an ihm Probleme zu machen. Daher entschloss er sich dazu, im Laufe der Zeit hatte sich die Attraktion herumgesprochen und es kamen immer wieder Touristen die es sehen wollten, der Öffentlichkeit das ganze gegen Eintritt zugänglich zu machen. Dank des großen Ansturms konnte er innerhalb weniger Jahre die Forderung der Bank bedienen. Der ursprüngliche Plan, nun das ganze wieder zu schließen lies sich allerdings nicht mehr umsetzen. Der Andrang ist zwischenzeitlich zu groß geworden und die ca. 10-12 Mitarbeiter wollte er ebenfalls nicht kündigen. Daher entschloss er sich die nun folgenden Einnahmen gänzlich in die Renaturierung des Grundstücks zu stecken, samt Anpflanzung von Kauri-Bäumen. Eben jene Eisenbahn haben wir besichtigt und sind damit hoch zum Aussichtspunkt gefahren.
Von Coromandel Town haben wir die Road 309 in Richtung Ostküste der Coromandel Halbinsel genommen. Die Road 309 ist eine 21 km lange Straße quer über die Insel, ca. 17 km sind Schotterpiste. Unter anderem sind wir an dem Waiau Wasserfall vorbei gekommen. Ein idyllisch gelegener kleiner Wasserfall (ca. 8m) mit Bademöglichkeit. Trotz kaltem Wasser, ich Tippe auf ca.15 Grad, es ist nun mal ein Gebirgsbach und kein Spa Pool, wollte ich mir das nicht entgehen lassen. Was macht man nicht alles für ein Foto. Ricarda wollte nicht, sie sagt selbst sie sei eine Mimi. Nach dem kühlen Bad ging es weiter zum nächsten kleinen Zwischenstopp, dem Kauri Grove. Eine Ansammlung von ca. 16 Kauri Bäumen, ca. 600-1000 Jahre alt. Anhand dieses Anblicks kann man erahnen, wie schön der Regenwald hier vor ca. 300 Jahren ausgesehen haben muss.
Ziel des heutigen Tages war der New Chums Beach. Ein wunderschön abseits gelegener ca. 1-2 km langer Sandstrand der nur zu Fuß zu erreichen ist. Man muss ca. 20 Minuten über Steine kraxeln, quer durch einen kleinen Wald um dann in die Bucht zu kommen. Der New Chums Beach wird an beiden Seiten von hohen Felsen eingefasst und von hinten durch Regenwald abgeschlossen. Der Sand ist weiß und der Pazifik traumhaft türkis / blau. Als wir dort waren mussten wir uns leider den Strand mit… 5 Leuten teilen. Da das Wasser hier nicht viel kälter sein kann als am Wasserfall und es sich eben um die offene See handelt (was den Wikinger in mir ansprach 😀 ) bin ich nochmal eine Runde schwimmen gegangen. Ein angenehm erfrischendes Bad zum Abschluss des Tages.
Der moderne Wanderer von heute ist steht, auch am Strand, adequat gekleidet 😉
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